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Für die Marktteilnehmer gilt es weiterhin, die jüngsten Entwicklungen in Sachen US-Zollpolitik abzuwägen. Doch Donald Trump macht es den Märkten mit seinen widersprüchlichen Verlautbarungen wahrlich nicht leicht.

Analysten verweisen denn auch auf die immer deutlicher spürbare Skepsis der Märkte gegenüber Donald Trump, da seine Politik völlig unvorhersehbar sei. Dazu gehört auch der Angriff des Weissen Hauses auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed, der eine institutionelle Krise auslösen könnte. Nachdem die erste Welle der «Zollpanik» nun eingepreist sei, bereite sich der Markt nach Ansicht der Analysten auf die nächste Phase vor, in welcher die tatsächlichen Auswirkungen eskalierender Handelskriege auf die Ölnachfrage im Fokus liege.

Der Ölpreis ist in diesem Monat um etwa 10 US-Dollar gefallen, da Washingtons Handelspolitik die Angst vor einer weltweiten Rezession geschürt hat. Diese würde aller Wahrscheinlichkeit nach die Energienachfrage insbesondere in den USA und China – den grössten Rohölverbrauchern der Welt – beeinträchtigen. Entsprechend haben IEA und OPEC in ihren aktuellen Monatsprognosen einen deutlich zurückhaltenderen Tonfall angeschlagen als noch in den vorangegangen Berichten. Die Erwartungen für das Nachfragewachstum wurden gesenkt, während die Ölförderung mit der Lockerung von OPEC+ Kürzungen wohl stärker steigen wird, als zuvor angenommen wurde. Die IEA sieht daher nun eine Überversorgung am Markt, die bereits jetzt Bestand hat und durchgehend bis Ende 2026 vorherrschen könnte.

Grosses Potenzial, den Markt zu bewegen, hat auch der Iran. Hier haben Mitte April indirekte Verhandlungen zu einem Atomabkommen begonnen. Sollte es zu einer schnellen Einigung zwischen den USA und dem Iran kommen, dürfte recht schnell wieder mehr iranisches Öl auf den Markt kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Länder ihre seit Jahren gewachsenen Differenzen allerdings so schnell ad acta legen können, ist recht gering, zumal in der grundlegenden Frage nach der Art der Nutzung des iranischen Atomprogramms extreme Widersprüche bestehen. 

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