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Die gemischten Signale der OPEC, anhaltende geopolitische Spannungen sowie die steigende Nachfrage in der Reisesaison werden als Gründe für die festeren Ölpreise der letzten Tage gesehen. Sowohl Brent als auch WTI haben zu Wochenbeginn um knapp 3% zugelegt.

Preisdruck auf Angebotsseite wird aktuell durch schwere Waldbrände in der kanadischen Provinz Alberta erzeugt. Diese haben mittlerweile weite Teile der Ölindustrie lahmgelegt. Die Flammen bedrohen insbesondere Anlagen im Raum Fort McMurray, dem Zentrum der kanadischen Ölsandförderung. Nach aktuellen Berechnungen sind über 344 000 Fass pro Tag betroffen – das entspricht rund 7% der gesamten kanadischen Rohölförderung. Die Feuer breiten sich aktuell noch weiter aus, so dass die Höhe der ausgefallenen Mengen in den kommenden Tagen weiter steigen könnte.

Die OPEC+ hat entschieden, die geplanten Produktionssteigerungen im Juli bei 411 000 Fass pro Tag zu belassen. Dies wurde von den Anlegern mit einer gewissen Erleichterung aufgenommen, hatten doch im Vorfeld Gerüchte über eine deutlich stärkere Angebotsanhebung die Runde gemacht. Auf geopolitischer Ebene bleiben greifbare Fortschritte derweil aus. Die jüngste Gesprächsrunde zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul endete diese Woche ohne echte Annäherung. Der Iran scheint offenbar kurz davor, einen US-Vorschlag zur Wiederbelebung des Atomabkommens abzulehnen – ein Schritt, der Sanktionserleichterungen für den wichtigen Ölproduzenten erschweren würde. Ein Scheitern der Verhandlungen könnte weitere Exporte aus dem Iran verhindern und den Ölmarkt damit zusätzlich stützen.