Die OPEC+ hat vergangene Woche keine stärkeren Produktionssteigerungen beschlossen. Zudem herrscht Unsicherheit über die Auswirkungen des nahenden Embargos der EU gegen russische Öl- und Ölproduktlieferungen. Das EU-Verbot für russisches Öl ist möglicherweise noch nicht vollständig eingepreist. Eine endgültige Entscheidung über den EU-Kommissionsvorschlag wird Mitte Mai erwartet. Alle 27 Mitgliedsstaaten müssen diesem zustimmen.
Nachdem Russland vergangene Woche seine Erdgaslieferungen nach Polen und Bulgarien aussetzte, droht Moskau nun auch damit, weiteren Ländern den Gashahn abzudrehen, sollten sie ihre Lieferungen nicht in Rubel bezahlen. Bundesfinanzminister Christian Lindner beschwichtigte umgehend die Sorgen hinsichtlich potenzieller Ausfälle bei Lieferungen nach Deutschland. «Es gibt keine Anzeichen, dass es von russischer Seite zu einem Lieferstopp kommt», so Lindner.
In der Schweiz wurde im März 2022 deutlich mehr Benzin und Diesel verkauft als im Vormonat. Besonders bemerkenswert ist der Dieselabsatz, der im Monatsvergleich seit über zehn Jahren nicht mehr so hoch war. Dies überrascht insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Treibstoffpreise im Zuge des Ukrainekriegs. Avenergy Suisse sieht drei mögliche Erklärungsansätze.
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine pendeln die Preise für das Fass Brent um die Marke von 110 Dollar, respektive um die 105 Dollar für WTI. Ursprünglich betrugen die Ausschläge um diese imaginären Linien nach oben und unten etwa +/– 15 Dollar, unterdessen beruhigten sich die Märkte etwas. Aktuell befinden sich die Preise wieder im Abwärtstrend; wegen der schwächelnden Weltwirtschaft gehen die Analysten davon aus, dass die Nachfrage nach Öl in den kommenden Monaten rückläufig sein wird. Es ist daher auch nicht zu erwarten, dass die OPEC+ anlässlich ihres nächsten Treffens vom 5. Mai von ihren Produktionsplänen abweichen wird.